Marienkirche

Mesner

Organistin

Gottesdienste und Veranstaltungen in der Kirchengemeinde Dorfkemmathen

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Marienaltar
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Mensa Altar
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Vortragekreuz
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St. Marienkirche in Dorfkemmathen

 

Orts- und Kirchengeschichte

1311 erste Erwähnung des Ortes als „Kemnathen“. Kirchbau in den Jahren 1362 bis 1452.

1397 Stiftung einer Frühmesse der Herrn von Kemmathen für die ursprüngliche St. Katharinenkirche. Später Wallfahrtskirche und Umbenennung in St. Marienkirche.

1396 Nennung des Pfarrortes Nieder- oder Unterkemmathen, seit 1411 Dorfkemmathen, 1561 auch Mariäkemmathen.

Ende des 14. Jh. Stiftung eines kleinen Beginenklosters durch Elisabeth (Elsbeth) von Kemmathen. Zerstörung im 30jährigen Krieg. Auflösung nach der Reformation.

Ende des 14. Jh. Anstelle eines älteren Baues errichtet. 1452 Vollendung des Chores. 1506-1509 bauliche Veränderungen. Turmobergeschoss von 1522. Größere Renovierungen 1947 und 1976. Dabei Abbruch eines Teils der Langhausemporen. Entfernung des Chorgestühls. Errichtung eines modernen Tischaltars. Höherlegung der Langhausdecke und Entfernung eines kleinen, die Heilige Dreifaltigkeit darstellenden Deckengemäldes um 1700.

 

Baubeschreibung

Im ummauerten ehemals befestigten Klosterbereich auf einer Geländeerhebung. Fast quadratisches, modern flach gedecktes Langhaus. Durch Holzsäulen in drei Schiffe geteilt. Gewölbeansätze deuten auf eine geplante Einwölbung hin. Portalvorhalle mit Rippengewölbe an der Südseite. Spitzbogiges Nord- und Südportal mit kräftigem Gewändeprofil. Zweiteilige Spitzbogenfenster an der Nord- und Südseite. Großes, dreiteiliges Spitzbogenfenster in der Westwand. Stark eingezogener Chor mit 5/8-Schluss und Netzrippengewölbe. Hohe, mit Ausnahme des Ostfensters zweigeteilte Spitzbogenfenster. Maßwerk innen mit der Mauer bündig.

Spitzbogentüren zum Turmuntergeschoss und zum Treppenturm. Graue, glatte Sandsteiquader. Schlanker, viergeschossiger, quadratischer Turm mit Zeltdach im nördlichen Chorwinkel. Im Untergeschoss hohe kreuzrippengewölbte Sakristei. Turmaufgang im Winkel zwischen Chor und Turm. Graue, glatte Sandsteinquader.

 

Inneneinrichtung

Von der ursprünglichen Einrichtung sind die Prinzipalstücke erhalten. Orgel und Langhausgestühl modern.

Hochaltar: Großer, sehr beachtenswerter Flügelaltar, um 1490, Malereien vermutlich von Hans Scheufelin nach 1505. Im Mittelschrein farbig gefasste, stehende Marienfigur aus Ton mit dem Jesuskind auf dem Arm, um 1430. Krone haltende Engel über dem Haupt. Reliefs mit Symbolen der vier Evangelisten und Engel an der Schreinrückwand. Auf den Vorderseiten der Flügel Reliefs: Maria Verkündigung, Christi Geburt, Beschneidung Jesu, Anbetung der Weisen.

Auf den Flügelrückseiten vier Tafelgemälde: Joachim und Anna, Maria Tempelgang, Darstellung Jesu im Tempel, Flucht nach Ägypten. Auf den Standflügeln vier Gemälde: Verkündigung an die Hirten, Maria und Elisabeth, Vermählung Mariens, der zwölfjährige Jesus im Tempel. Über allen Reliefs und Malereien sowie über dem Mittelschrein reiches, geschnitztes Rankenwerk. In der Predella der Tod Mariens, flankiert von St. Margaretha und St. Apolonia. Als Altarkrönung St. Michael auf einer Rankenkonsole unter einem Baldachin, flankiert von Maria und Johannes.

Auf der Rückseite des Altares große Darstellung einer Schutzmantelmadonna in Temperamalerei und Schweißtuch der Veronika.

Sakramentshaus 1509:

Grauer Sandstein. Von Stabwerk gerahmte Nische auf gedrehtem Fuß. Darüber in reichem Maßwerkgesprenge Figur des Schmerzensmannes. Schmiedeeisernes Verschlussgitter. Inschrift: „15 hans dhum 09“ mit Steinmetzzeichen.

Kanzel 1599: Polygoner Holzkorpus mit einfachen Einlegearbeiten und Jahrzahl auf niederem Sockel. Ohne Deckel.

Taufstein: Vermutlich 15. Jh. Sechseckige Schale in Kelchform auf profiliertem Fuß.

Chorgestühl 16. Jh.: 11 Stallen an der Süd- und 5 Stallen an der Nordwand. Bei der letzten Renovierung entfernt und zerstört.

Fresken um 1510: Im Chor und an der Ostwand des Langhauses. 1884 entdeckt, 1910 freigelegt, zum teil ergänzt und konserviert. Symbole der vier Evangelisten in den Gewölbezwickeln des Chorschlusses. 

Weitere Fresken an den Wänden:
Christus in der Mandorla, Abendmahl, sieben Apostel, Gefangennahme Christi, verschiedene Heilige und Apostelkreuze, von vier Engeln gehaltener Wandteppich als Umrahmung des Sakramentshauses.

Mensa-Altar: Modern. Rote Sandsteinplatte auf zu Gruppen zusammengefassten Metallguss-Säulen. Leuchter und Altarkreuz modern.

Holzrelief um 1500: Triptychon mit Darstellung des Jüngsten Gerichts. Früher Teil eines Seitenaltars. Vom 17. Jh. bis 1908 Aufsatz des Hochaltars.

Kruzifix 16. Jh.: An der Ostwand des Langhauses.

Vortragekreuze: Gestiftet 1829 und 1871